Jubelnde Menschen, eine voll besetzte Schützenhalle und weiß-blaues Flair – so präsentiert sich Brilon am Sonntagmorgen. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder ist zu Gast in der Geburtsstadt von Friedrich Merz, dem Kanzlerkandidaten der Union. Die Botschaft dieses Tages ist klar: CDU und CSU stehen geschlossen und senden ein kraftvolles Signal für den anstehenden Politikwechsel. 

Söder bringt es gleich zu Beginn seiner Rede auf den Punkt. An Friedrich Merz gewandt sagt er: „Wir wollen, dass du unser nächster Bundeskanzler wirst. CDU und CSU können gemeinsam erfolgreich sein. Wir sind einig, wir sind geschlossen, wir sind stark.“ 

Friedrich Merz: Der Kanzler für einen echten Aufbruch 

Am 23. Februar 2025 entscheidet Deutschland über seine Zukunft. Für Friedrich Merz, den Kanzlerkandidaten der Union, ist die Richtung klar: „Drei Jahre Opposition reichen uns, und drei Jahre Ampel für Deutschland reichen allemal.“ In der Schützenhalle herrscht Aufbruchsstimmung, als er klarstellt: Die CDU übernimmt Verantwortung, um Deutschland wieder auf Erfolgskurs zu bringen. 

Friedrich Merz spricht die Probleme Deutschlands offen an: „Wir haben die Bundestagswahl 2021 nicht verloren, weil die anderen so gut waren, sondern weil wir nicht gut genug waren.“ In den vergangenen drei Jahren hat die CDU hart gearbeitet, sich erneuert und ist bereit, die Regierungsverantwortung zu übernehmen. „Wir haben diese Zeit genutzt, um uns vorzubereiten auf die Übernahme der Regierungsverantwortung.“ 

Die Bilanz der Ampelregierung ist verheerend: „Deutschland ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Wirtschaftspolitik für ein Land wie Deutschland kann man nicht im Unterhemd am Küchentisch machen. Das geht nicht. So verliert man jede Glaubwürdigkeit“, ruft Merz in den Saal. Die Fakten geben ihm Recht: Wirtschaft in der Krise, Energiepolitik ohne Perspektiven – und die Regierung ist zerstritten. 

Ein überfälliger Politikwechsel nach drei Jahren Ampel 

Deutschland steht vor entscheidenden Herausforderungen. Auch Söder lässt keinen Zweifel daran, dass ein Kurswechsel dringend notwendig ist. „Wir haben eine Regierung erlebt, die sich drei Jahre lang gestritten hat wie Hund und Katz“, erinnert er an die zerstrittene Ampelkoalition. Statt sich um die Sorgen der Menschen zu kümmern, hat die Regierung mit internen Machtkämpfen und ideologischen Experimenten das Land in eine Krise geführt. „Grüne Rezession, Inflation und eine stagnierende Wirtschaft – während der Rest Europas wächst“, fasst der bayrische Ministerpräsident die Bilanz der gescheiterten Ampelregierung zusammen. 

Wirtschaft und Bürokratie: Der Neustart 

Der CDU-Vorsitzende stellt die Prioritäten der CDU klar heraus: „Wir haben uns vorgenommen, 2 Prozent Wachstum zu erreichen. Das klingt auf den ersten Blick nicht so besonders viel, aber 2 Prozent Wachstum wären heute 90 Milliarden Euro mehr Volksvermögen.“ 

Zur Energiepolitik findet Merz deutliche Worte: „Der Ausstieg aus der Kernenergie war ein schwerer Fehler, auch von uns. Musste man 2023 mitten in der größten Energiekrise unseres Landes die drei laufenden, weltweit sichersten Kernkraftwerke in Deutschland stilllegen?“, fragt er – und gibt die Antwort gleich selbst. Das war „ein bornierter ideologischer Unfug!“ 

Auch die Probleme der Windkraft sprechen Merz und Söder an: „Seit einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster kann praktisch jeder Grundbesitzer Windräder bauen, auch außerhalb ausgewiesener Vorrangflächen. Das hat vielerorts Dorfgemeinschaften gespalten“, so Merz. 

Sein bayrischer Amtskollege stimmt dem CDU-Vorsitzenden zu. Besonders deutlich wird Söders Kritik in der Energiepolitik: „Der Ausstieg aus der Kernenergie war ein Fehler, und das Heizungsgesetz war eine Zumutung.“ Statt den Mittelstand und Familienbetriebe zu stärken, hat die Regierung ausländische Großkonzerne mit Milliardensubventionen gelockt. Söder warnt eindringlich: „Wenn der Wohlstand wackelt, dann wackelt irgendwann auch die Demokratie.“ 

Die Lösung der CDU: Bürokratieabbau und eine verlässliche Energiepolitik. „Wir werden wirklich die Bürokratie zurückbauen, damit wir wieder Luft zum Atmen haben“, verspricht Merz. 

Ordnung und Humanität: Migration muss wieder geordnet werden 

Ein weiterer Schwerpunkt: Die Migrationspolitik. „Natürlich sind wir für Humanität. Aber zu Humanität gehört Ordnung“, stellt der CSU-Chef klar heraus. Er fordert allerdings klare Maßnahmen, um Migration zu steuern: „Wir brauchen Zuwanderung, aber keine Zuwanderung in unsere Sozialsysteme. Wer nach Deutschland kommt und Straftaten begeht, der hat hier kein Bleiberecht.“ 

Söder verweist auf die Erfolge der bayerischen Grenzpolizei: „In den letzten fünf Jahren hatten wir über 100.000 Fahndungstreffer. Menschenhändler, Waffenschieber, Drogenhändler, Terrorverdächtige – viele Menschen wurden vor einem Opferschicksal bewahrt.“ Für die Union steht fest: Der Schutz der einheimischen Bevölkerung hat oberste Priorität. 

Stärke und klare Haltung in der Außenpolitik 

Mit Blick auf die internationale Lage spricht Söder die Bedeutung einer starken Führung an: „Ich will einen Bundeskanzler, dem man zutraut, nicht nur körperlich auf Augenhöhe zu sein, sondern auch über ein Netzwerk und den richtigen Kompass zu verfügen.“ 

Söder fordert klare Kante in der Außenpolitik: „Wir brauchen keine ‚lame duck‘ Scholz, sondern einen starken Friedrich Merz als Bundeskanzler, um mit den Amerikanern zu verhandeln.“ 

Führung in Europa: Kompetenz und Vision 

Amerika und der heutige erneute Amtsantritt Donald Trumps als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika – zu diesem Stichwort erkennt Merz, worauf es ankommt: „Wir werden keine erhobenen Zeigefinger nach Amerika schicken. Stattdessen vertreten wir unsere Interessen klar und selbstbewusst.“  

Er betont die Rolle Deutschlands in Europa und kritisiert die Passivität der Ampelregierung, insbesondere den Vizekanzler: „Ich werde nicht zulassen, dass Mitglieder der Bundesregierung über Monate und Jahre an den Sitzungen der europäischen Ministerräte einfach gar nicht teilnehmen.“ 

Der CDU-Kanzlerkandidat hebt die enge Zusammenarbeit mit Ursula von der Leyen und den europäischen Volksparteien hervor. Am selben Wochenende waren deren Vorsitzende aus der gesamten EU zu Gast, um einen Plan für den Bürokratierückbau der EU abzustimmen. So gelingt Wettbewerbsfähigkeit, denn „Europa muss wieder auf Augenhöhe mit Amerika und anderen Regionen der Welt agieren“. 

Ein klarer Auftrag für die Zukunft 

Friedrich Merz erinnert an Franz Josef Strauß. So wie heute Markus Söder stand schon 1983, vor 42 Jahren ein CSU-Ministerpräsident und Parteivorsitzender in der Schützenhalle an derselben Stelle. Schon damals der gleiche Anlass: Neuwahlen wegen einer gescheiterten Regierung unter SPD-Führung. Strauß fand dazu folgende Worte: „Was mich am meisten bewegt, ist, dass unser Lebenswerk nicht von Gauklern, Dilettanten und Stümpern kaputt gemacht wird.“ Diese Worte sind aktueller denn je. Merz fügt hinzu: „Wir müssen Prioritäten neu setzen. Es gibt keinen Wohlstand ohne Anstrengung, keine Zukunft ohne Einsatz.“