Wir trauern um Horst Köhler
Die CDU Deutschlands trauert um Bundespräsident a.D. Horst Köhler, der heute im Alter von 81 Jahren verstorben ist.
Die CDU Deutschlands trauert um Bundespräsidenten a. D. Horst Köhler. Mit ihm verliert die Union einen großen Staatsmann und Christdemokraten, der das Gesicht der Bundesrepublik Deutschland geprägt und das Ansehen unseres Landes in der Welt gemehrt hat.
Horst Köhler wird 1943 im polnischen Skierbieszow geboren. 1944 flüchtet seine Familie vor der Roten Armee Richtung Westen und findet schließlich in der Nähe von Ludwigsburg eine neue Heimat. Zum Studium zieht es Horst Köhler nach Tübingen: Dort promoviert er am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung. Mit seiner ökonomischen Expertise macht er schnell Karriere: 1990 wird er Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. In dieser Funktion ist er als Unterhändler mitverantwortlich für die Verhandlungen zum Vertrag von Maastricht und für die Gestaltung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.
Nach Station bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) wird Horst Köhler im Jahr 2000 zum Geschäftsführenden Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestellt. Die Fragen internationaler Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung werden ihn ein Leben lag umtreiben. Insbesondere die Zukunft Afrikas wird für ihn in dieser Zeit zum Lebensthema. In seiner Antrittsrede als Bundespräsident sagt er: „Für mich entscheidet sich die Menschlichkeit unserer Welt am Schicksal Afrikas.“
Der Wechsel nach Bellevue kommt überraschend. Anders als vorangegangene Bundespräsidenten ist Horst Köhler – seit 1981 Mitglied der CDU – bislang politisch nicht in Erscheinung getreten. Bei seiner Wahl zum 9. Bundespräsidenten der Bundesrepublik am 23. Mai 2004 ist er vielen Deutschen noch weitgehend unbekannt. Schnell aber wird er zu einem der beliebtesten Politiker des Landes. Seine Energie und Leidenschaftlichkeit sind ansteckend, seine unbestechliche Urteilskraft vorbildhaft, seine sympathische Art und sein Humor einnehmend
Er fordert von sich und anderen, unermüdlich zu bleiben in der Arbeit für ein besseres und gerechtes Miteinander, für eine bessere und gerechtere Welt – nicht verbissen, sondern mit Herzlichkeit und Optimismus. Er wird nicht müde, von der Kraft und von den Potentialen der Bundesrepublik zu sprechen und von der Verantwortung Deutschlands für die Welt.
Am 1. Februar ist Horst Köhler im Alter von 81 Jahren gestorben. Unsere Gedanken und Gebete sind bei seiner Ehefrau Eva Luise Köhler, seiner Familie und seinen Angehörigen.
Der Vorsitzende der CDU Deutschlands, Friedrich Merz, zeigte sich tief betroffen angesichts des Todes seines Parteifreundes:
„Horst Köhler hat diesem Land mit Anstand, Klarheit und großer Leidenschaft gedient. Er hat zeit seines Lebens wichtige Impulse gesetzt – in der Finanzpolitik, in der internationalen Zusammenarbeit, in der Verantwortung Deutschlands in der Welt. Mit ihm verlieren wir einen klugen Kopf, einen aufrichtigen Demokraten und einen Staatsmann, der unser Land geprägt hat. Sein Weitblick und sein Engagement werden uns fehlen. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“