1. Carsten Linnemann: Der Politikwechsel für Deutschland ist möglich.
  2. Verwaltungsreform, Bürokratierückbau, Modernisierungsprogramm, Migration
  3. Die aktuellen Herausforderungen fordern schnelles und konsequentes Handeln.

Unser Land braucht einen klaren Politikwechsel. Darum ging es bei der Bundestagswahl. Und darum muss es auch bei der Bildung einer Koalition gehen: um eine starke und stabile Bundesregierung, die schnell wieder die wichtigen Dinge anpackt – bei Wirtschaft, bei Sicherheit, bei Migration und bei den großen Aufgaben, vor denen Europa steht.

„Wir werden uns auf die großen Punkte konzentrieren“, kündigte Generalsekretär Linnemann vor der Presse an. „Es bleibt das Ziel, einen äußerst knappen Koalitionsvertrag zu verabschieden.“ Die Verhandlungen werden am Donnerstag starten. Ziel ist, die Details in knapp zwei Wochen auszuhandeln.

Der Politikwechsel für Deutschland ist möglich

„Wir haben das Sondierungspapier einstimmig angenommen. Der erste Schritt für den Politikwechsel ist gemacht. Der zweite muss folgen.“ Linnemann machte deutlich: Die Sondierungsgespräche mit der SPD haben gezeigt: Es gibt gemeinsame Ziele von CDU, CSU und SPD. CDU und CSU konnten sich in wichtigen Punkten durchsetzen. Beide Seiten mussten aber auch Kompromisse eingehen. Auf dieser Basis können erfolgreiche Verhandlungen folgen.

Linnemann: „Das Klima in dieser Arbeitskoalition ist gut. Es sind sich alle bewusst, welche Verantwortung sie tragen.“ Die Ampel ist an internem Streit gescheitert. „Dieses Arbeitskoalition wird einen anderen Geist ausstrahlen. Es ist ein anderer Stil, der nach vorne gerichtet ist. Wir wissen, worauf es ankommt.“

Verwaltungsreform, Bürokratierückbau, Modernisierungsprogramm, Migration

Zu Details der bisherigen Gespräche erläuterte Linnemann: „Wir brauchen eine große Verwaltungsreform. Wir brauchen einen Bürokratierückbau. Erst dann kann das Modernisierungsprogramm richtig greifen. Deutschland braucht eine Staatsreform. Wir müssen Bürokratie abbauen – und nicht immer nur darüber reden.“

Die CDU wird angesichts der geplanten Investitionen und Milliardenkredite auf solide Finanzen achten. Der CDDU-Generalsekretär betonte: „Wir brauchen ein Konsolidierungsprogramm. Alles muss gegenfinanziert werden. Und es muss gespart werden.“

Die Schuldenbremse bleibt. Sie soll aber höhere Kreditaufnahme für Verteidigung ermöglichen. „Sie wird an einer Stelle geöffnet, um der Weltlage gerecht zu werden. Deutschland und Europa müssen verteidigungsfähig werden.“

Für eine echte Reform der Schuldenbremse wird eine Kommission eingesetzt. Dazu gibt es noch keine Beschlussvorgabe. Zur aktuellen Kreditaufnahme mit Grundgesetzänderung sagte Linnemann angesichts der noch ablehnenden Haltung der Grünen: „Gespräche mit den Grünen werden aufgenommen. Und dann wird man sehen, wieweit man kommt.“

Zum Thema Migration bekräftigte Linnemann: Zuwanderung braucht wieder klare Regeln und echte Steuerung. „Wir wollen die illegale Migration stoppen. Wir wollen auch die freiwilligen Programme stoppen – auch das Afghanistanprogramm“, legte Linnemann dar. Ergebnisse allein zählen. „Es ist uns klar, dass es auch beim Migrationsthema auf das Machen ankommt.“

Die aktuellen Herausforderungen fordern schnelles und konsequentes Handeln

Für die Union ist klar: Wir leben in einer Zeit vielfacher Herausforderungen. Deutschland braucht eine Regierung, die unser Land mit Vernunft und Pragmatismus wieder stark macht. Daran arbeiten wir weiter mit ganzer Kraft in den kommenden Koalitionsverhandlungen.

Auf folgende Punkte haben sich CDU, CSU und SPD in den Sondierungen geeinigt:

  1. Wir sorgen wieder für Wirtschaftswachstum. Und wir sorgen dafür, dass sich Leistung wieder lohnt.

Im Wahlkampf haben wir gesagt: Ohne Wirtschaft läuft es nicht. Für unser Leben in Freiheit, Wohlstand und Sicherheit müssen wir zurück zu Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Dazu müssen wir unsere Wirtschaft strukturell stärken und Arbeitsplätze sichern.

  • Das sogenannte Bürgergeld wird durch eine Neue Grundsicherung ersetzt. Bei Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern, wird ein vollständiger Leistungsentzug vorgenommen.
  • Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird an Stelle einer täglichen Höchstarbeitszeit eine wöchentliche eingeführt. Damit können unter anderem Eltern ihre Arbeitszeiten flexibler planen.
  • Wir werden die Startchancen für Kinder verbessern und die Anzahl der Schulabbrecher deutlich reduzieren. Dafür werden wir die Sprachkitaprogramme wieder einführen und das Startchancenprogramm fortführen, weiterentwickeln und auf Kitas ausweiten.
  • Damit sich Fleiß lohnt, werden wir Zuschläge für Mehrarbeit, die über die tariflich vereinbarte bzw. an Tarifverträgen orientierte Vollzeitarbeit hinausgehen, steuerfrei stellen.
  • Wir entlasten die arbeitende Mitte durch eine Einkommenssteuerreform und die Erhöhung der Pendlerpauschale.
  • Die Aktivrente wird eingeführt. Damit soll zusätzliches Arbeiten für Rentnerinnen und Rentner bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei sein.
  • Der Standort Deutschland muss wieder attraktiv und konkurrenzfähig sein. Zur Entlastung unserer Unternehmen werden wir in eine Unternehmenssteuerreform einsteigen.
  • Wir werden die Bürokratiekosten für die Unternehmen in den nächsten vier Jahren um 25 Prozent reduzieren, etwa durch die Abschaffung von Berichts-, Dokumentations- und Statistikpflichten.
  • Wir legen eine Hightech-Agenda für Deutschland auf. Dazu sprechen wir uns für eine massive Aufstockung der Mittel für Forschung und Entwicklung aus.
  • Im Bereich der Automobilindustrie setzen wir auf Technologieoffenheit und treten aktiv gegen Strafzahlungen bei Flottengrenzwerten ein.
  • Wir senken die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß ab und halbieren die Übertragungsnetzentgelte. Wir erhöhen das Energieangebot – für Versorgungssicherheit und die Reduzierung von Stromkosten. Dazu überarbeiten wir die Kraftwerksstrategie, damit Anreize bestehen, um bis 2030 Gaskraftwerke in einem Volumen von 20 Gigawatt zu errichten. Zudem wollen wir alle Potenziale für Erneuerbare Energien nutzen.
  • Wir entlasten Gastronomie und Verbraucher, indem wir die Umsatzsteuer auf Speisen dauerhaft auf 7 Prozent reduzieren.
  • Unseren Landwirten stärken wir den Rücken, indem wir die Agrardiesel-Rückvergütung vollständig wieder einführen.
  • +Im Baubereich setzen wir auf eine Ausweitung des Angebots von Wohnraum. Hierzu setzen wir auf eine Beschleunigung der Verfahren und eine Vereinfachung der Standards.
  • Die Digitalisierung bringen wir voran. Dazu wollen wir Behördengänge flächendeckend digital ermöglichen und Datenregister vernetzen.
  1. Wir stoppen die illegale Migration. Und wir setzen Recht und Ordnung wieder durch.

Wir sind in diesen Wahlkampf gegangen mit der klaren Botschaft: Wir werden die illegale Migration stoppen und Recht und Ordnung wieder durchsetzen. Dieses Versprechen halten wir.

  • Vom ersten Tag an werden wir in Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn Zurückweisungen an den gemeinsamen Grenzen auch bei Asylgesuchen vornehmen.
  • Das Ziel der Begrenzung der Migration werden wir wieder in das Aufenthaltsrecht aufnehmen.
  • Freiwillige Aufnahmeprogramme des Bundes beenden wir, den Familiennachzug setzen wir befristet aus.
  • Wir starten eine Rückführungsoffensive. Die Bundespolizei erhält die Kompetenz, für ausreisepflichtige Ausländer vorübergehende Haft oder Ausreisegewahrsam zu beantragen, um ihre Abschiebung sicherzustellen. Wir werden einen Ausreisearrest für ausreisepflichtige Gefährder und Täter schwerer Straftaten nach Haftverbüßung schaffen.
  1. Wir übernehmen Verantwortung für Europa, für Frieden, für Freiheit und für Sicherheit.

Im Wahlkampf haben wir immer gesagt: Wir müssen uns verteidigen können, um uns nicht verteidigen zu müssen. Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine und Veränderungen in der Politik unserer Partner haben die Dringlichkeit dieser Aufgabe unterstrichen.

  • Wir sorgen für nie dagewesene Investitionen in unsere Verteidigungsfähigkeit. „Whatever it takes“, wie wir am Dienstag gesagt haben.
  • Die Schuldenbremse bleibt. Die für unsere Landes- und Bündnisverteidigung benötigten Mittel sind aber nicht allein durch den Bundeshaushalt zu stemmen, deswegen werden Ausgaben, die oberhalb eines Betrages von 1 Prozent unseres BIP liegen, nicht auf die Schuldenbremse angerechnet. Dieser Schritt ist nötig und auch ein Bekenntnis zu Europa: Deutschland übernimmt endlich wieder die führende Rolle, die von uns erwartet wird.
  • Ergebnisse der Sondierungen von CDU, CSU und SPD

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