1848: Ein erster Schritt zur Demokratie
Eine bürgerliche Demokratie mit einem nationalen Parlament. Freie Wahlen. Liberale, freiheitlich orientierte Regierungen. Deutschland in Freiheit einigen. Die Kleinstaaterei beenden. Die Pressezensur beenden. So lauteten die Ziele. Die Revolution von 1848 war der erste Versuch, ein geeintes Deutschland auf demokratischer Grundlage zu schaffen. Sichtbares Zeichen dieser neuen Demokratie und Freiheit war die schwarz-rot-goldene Flagge mit einem schwarzen Adler auf goldenem Grund. Die Farben Schwarz, Rot und Gold bestimmen heute die Flagge der Bundesrepublik Deutschland.
Das bürgerliche Verständnis von Demokratie
In der Frankfurter Paulskirche setzte sich ab Mai 1848 erstmals das bürgerliche Verständnis von Demokratie durch: mit offenen Debatten und dem Kampf um Zustimmung für die besten Ideen, mit Vielfalt und Freiheit im Denken, Reden und Handeln. Die Versammlung in der Paulskirche verabschiedete eine neue, revolutionäre Verfassung, die 100 Jahre später unser Grundgesetz prägte.
Die ersten Schritte der jungen Demokratie endeten schon knapp ein Jahr später. Doch die Ideen von damals prägen auch unsere Demokratie heute. Und der Freiheitskampf vor 175 Jahre spiegelt sich auch in jüngeren Revolutionen wider: vom Fall der Mauer über die Freiheit Osteuropas bis zum Arabischen Frühling. Immer geht es um Freiheit und Demokratie, um Selbstbestimmung und nationale Identität.
Von der Freien zur Sozialen Marktwirtschaft
1848 geht es auch um wirtschaftliche Freiheiten. Das 19. Jahrhundert steht mit Landflucht und Industrialisierung für die Entstehung eines reinen Kapitalismus. Das kurze Intermezzo der Paulskirche-Demokratie konnte dazu keinen passenden Rahmen bilden. Der kam erst mit der Sozialen Marktwirtschaft, die 100 Jahre späte als Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung den Rahmen für eine stabile Demokratie und eine gerechte Wirtschaftsordnung schuf – in Deutschland und Europa.
„Für uns als Christdemokraten kann es keinen Zweifel geben: Die Soziale Marktwirtschaft ist und bleibt der beste ökonomische und gesellschaftspolitische Ordnungsrahmen für unser Land. Sie hat uns historischen Wohlstand, soziale Teilhabe und politische Stabilität beschert. Weil sie auf Kreativität und Leistungswillen der Menschen gesetzt hat – auf wettbewerbsfähige Betriebe, innovative Unternehmer und fleißige Arbeitnehmer.“ Friedrich Merz und Carsten Linnemann, Gastbeitrag in Focus online, 19.3.2023
Unsere Demokratie verteidigen
Der Versuch des russischen Diktators Putin, Freiheit und Demokratie in der Ukraine mit brutaler Macht zu unterdrücken, erinnert an das blutige Ende der Märzrevolution 1849: Damals wie heute versuchen absolute Herrscher ihre Macht mit Gewalt und dem Einsatz von Soldaten zu sichern. Damals wie heute verlassen Zehntausende ihre Heimat, um vor Verfolgung und Tod zu fliehen. Heute stehen Demokraten Seite an Seite, um Diktatur und Gewaltherrschaft in Europa dauerhaft zu beenden.
Unsere Deutsche Geschichte hat uns immer wieder vor Augen geführt: Für unsere Demokratie, für Freiheit und Menschenrechte müssen wir streiten und kämpfen! Diktatoren und selbsternannte Führer versuchen immer wieder die Macht an sich zu reißen. Extremistische Parteien und Ideologen von rechts und links stellen unsere Demokratie in Frage. Das dürfen wir nicht zulassen.
„Wir wählen die Freiheit!“ Konrad Adenauer
Konrad Adenauer hatte verstanden: Demokratie ist nicht umsonst zu haben. Freiheit muss erkämpft und immer wieder verteidigt werden. Die CDU hat sich mit ihm klar bekannt: „Wir wählen die Freiheit!“