Die CDU setzt sich für einen flächendeckenden und hochwertigen Ausbau der Kinderbetreuung in Kitas und Grundschulen ein. Mit dem Kinderförderungsgesetz hat die CDU diesen Anspruch durchgesetzt. Seit August 2013 sollen Eltern die Möglichkeit haben, ihre Kinder ab dem ersten Lebensjahr in eine Kita zu bringen. Eine gute frühkindliche Bildung in den Kitas bietet den Kindern die Voraussetzungen für die kommenden Grundschulzeit.

Auch in der Grundschulzeit plant die CDU den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder bis 2026 schrittweise einzuführen. Kinder erhalten neben der schulischen Bildung somit zusätzlich eine gezielte Förderung. Eltern können Familie und Beruf besser vereinbaren. Insbesondere Mütter können ihrer Karriere nachgehen und Ganztagsstellen ausführen. Eltern werden entlastet und gleichzeitig erhalten Kinder eine gute Bildungsbasis. So das Ziel. Die Realität sieht allerdings anders aus. Es mangelt an allem: „Wie kriege ich die Fachkräfte her, wie baue ich Strukturen um, wer bezahlt mir das Ganze?“

Die stellvertretende Vorsitzende der CDU, Silvia Breher macht deutlich, welche Herausforderungen dieser Rechtanspruch in den Kommunen auslöst. Die Ampel hat daher u.a. die Sprachkitas gestrichen, um Kosten einzusparen. Für die familienpolitische Sprecherin der CDU und CSU ist vollkommen klar: Gute Betreuung kostet, der Staat muss unterstützen. Sie garantiert für die Union: „Diesen Rechtsanspruch nehmen wir nicht zurück!“

Herausforderungen beim Ausbau der Kinderbetreuung

Dr. Donate Kluxen-Pyta sieht sich sehr oft mit der Frage des Rechtsanspruchs konfrontiert. Sie macht deutlich: „Das Hindernis schlechthin ist die mangelnde Kinderbetreuung“. Als stellvertretende Leiterin der Abteilung Bildung ist sie bei der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitnehmerverbände (BDA) die Ansprechpartnerin. Viele Arbeitnehmerinnen würden sehr gerne einer Ganztagsstelle nachgehen. Oft scheitert das an der nicht vorhandenen Möglichkeit, die eigenen Kinder in guter Betreuung zu wissen.

Vor allem Frauen mit kleinen Kindern arbeiten deshalb oft nur in Teilzeit. Für sie ist klar: Es gibt keine allumfassende Lösung. Es geht vielmehr darum, die verschiedenen Akteure zusammenzubringen, um gut Effekte für alle beteiligten erzielen zu können. Vielen Familien ist beispielsweise schon damit sehr geholfen, flexiblere Arbeitszeiten anzubieten. Davon abgesehen wäre es sehr hilfreich, wenn die Arbeitnehmer sich auf funktionierende Logistik und Transport verlassen können, damit die Kinder nach der Schule zum Vereinssport, oder zur Nachhilfe befördert werden. „Da könnten die Kommunen in Vermittlungsleistung Einiges aufrufen.“

Innovative Lösungen im Fachkräftemangel

Im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen hat CDU-Landrat Stephan Santelmann einen neuen Weg gewagt zu gehen. Für ihn besteht kein Zweifel: „Nicht qualifizierte Kräfte sind auch gut.“ Deswegen hat er das Modellprojekt seiner Landesregierung „QiK“ - Qualifizierter Quereinstieg in die Kinderbetreuung - sehr erfolgreich umgesetzt. Hier wird der Fachkräftemangel als Definition aus dem Vokabular gestrichen. Nein, für kluge Personalgewinnung erfolgt der „Fachkräftegewinn“ in Kitas durch einen schnellen zielgerichteten Einstieg von Fachkräften aus anderen Bereichen. Diese Teilnehmer arbeiten von Beginn an als Betreuerinnen und Betreuer in den Kitas. Berufsbegleitend absolvieren sie Fortbildungen. Da es keine Abstriche bei der Qualität der Ausbildung gibt, entsteht hier eine große Bereicherung für Sozial- und Betreuungsberufe.

Einen weiteren Lösungsansatz für Schüler innen und Schüler bringt das Netzwerk Schule Wirtschaft. Dieses bringt Schulen und Unternehmen zusammen, um jungen Menschen den Übergang ins Berufsleben zu erleichtern. So gewinnen sie Einblicke in die Arbeitswelt und werden bei der Berufswahl unterstützt. Gleichzeitig profitieren die Unternehmen von der Nachwuchsförderung. Das Netzwerk arbeitet in regionalen Arbeitskreisen, in denen Lehrer, Unternehmer und andere Akteure gemeinsam Projekte und Veranstaltungen planen. Vom Praktikum über Berufsmessen bis zu Bewerbungstrainings - Schüler lernen frühzeitig verschiedene Berufe kennen und Unternehmen gewinnen potenzielle Fachkräfte - eine WinWin-Situation.

Zukunft der Bildung und Integration: Ein gemeinsamer Kraftakt

Die CDU setzt sich für eine enge Verknüpfung von Bildung und Arbeitsmarkt ein, um die Chancen junger Menschen zu verbessern. Bereits im Juni 2022 hat die CDU/CSU-Fraktion im Antrag „Berufsorientierung in allen Schulformen“ die frühzeitige Berufsorientierung an allen weiterführenden Schulen gefordert Schon hier wird verdeutlicht, welche Vorteile die Verknüpfung von Theorie und Praxis für Schülerinnen und Schüler mit sich bringen: Diese können ihre Interessen für die berufliche Zukunft ausloten und umsetzen.

Solche WinWin-Ideen wirken gleichzeitig dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegen. Hier sind die Kommunen gefragt, den Wissensgewinn durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen zu ermöglichen indem sie die Vermittlung aber auch beispielsweise den Transport zu den Unternehmen zu unterstützen.

Es gibt sichtbar viele innovative und zielführende Ideen. Dennoch: Betreuung und Bildung sind finanzpolitisch richtig teuer. Für Dr. Dirk Bange zeigt sich das vor allem bei dem von ihm betreuten sozialräumlichen Integrationsnetzwerk Hamburg, welches die Integration von geflüchteten jungen Menschen unterstützt. Soziale Teilhabe bei gemeinschaftlichen Aktivitäten aber auch die Möglichkeit, einen Bildungsabschluss nachzuholen und vor allem Sprachförderung beanspruchen Personal und Kosten. Er weiß „Fachkräfte fallen auch nicht vom Himmel“, weshalb Projekte wie „QiK“ im CDU-regierten NRW sehr zu unterstützen sind.

Stefan Santelmann kann bereits von diesen Möglichkeiten profitieren. Doch er macht deutlich: „Es ist wichtig, dass Bund, Land und Kommunen vertrauensvoll zusammenarbeiten.“ Pilotprojekte können so deutschlandweit gewinnbringend umgesetzt werden, auch auf finanzieller Ebene. „Der Bund muss sich viel stärker an Refinanzierung beteiligen“, das ist für Dr. Bange eine zweifellose Voraussetzung.

Nach einer erkenntnisreichen Diskussion findet Silvia Breher die passenden Worte: „Ja, unsere Zukunft kostet Geld! Kinder brauchen aber diesen Rahmen, was wir vorne nicht investieren - das holen wir nachher nicht mehr raus.“