Der Rede WERT
„Wir müssen als CDU neue Antworten finden - was uns ausmacht, was uns unterscheidet und was nur uns gelingen kann.“ CDU-Chef Friedrich Merz gibt im eingespielten Film die Richtung zum neuen CDU-Grundsatzprogramm vor. Die neue Veranstaltungsreihe „Der Rede Wert“ weist live den Weg. CDU-General Mario Czaja leitet durch den Abend, begrüßt als geladene Gäste NRW-Staatsekretärin Gonca Türkeli-Dehnert und Bundestagspräsident a.D. Wolfgang Schäuble. Der Leiter der Kommission, Carsten Linnemann, grüßt per Video und freut sich über eine schon im Vorfeld lebhafte Debatte.
Die Zeitenwende gestalten – mit einer lebendigen Volkspartei CDU
„Die Partei brennt. Die Partei will Zukunft. Wir wollen wieder eine Erzählung haben. Wir wollen wieder Punkte haben, die uns unterscheiden von anderen Parteien.“ Linnemann stellt den Ausgangspunkt klar heraus: „Um das herausarbeiten zu können, müssen wir wissen, auf welchem Fundament wir stehen. Was sind unsere Werte? Was sind unsere Wurzeln? Was zeichnet uns aus?“ Die Debatte ist gestartet und der Kommissionschef sichert zu: „Wir werden alle mitnehmen. Wir werden in den nächsten zwei Jahren ein großartiges Programm schreiben.“
CDU-Generalsekretär Mario Czaja eröffnet die Veranstaltung. Foto: CDU/Steffen Böttcher
Rund 200 Teilnehmer erleben in einem neuen Setting im Konrad-Adenauer-Haus an diesem Abend ein besonderes Flair: „Der Baum, unter dem ich stehe, soll etwas zeigen“, erläuterte Czaja zu Beginn.“ Er ist nicht allein Dekoration. Er weist auf den Ursprung unserer Veranstaltungsidee hin. „Es geht um unsere Werte, um unsere Wurzeln, um unsere Grundwerte.“
Die Grundwerte der CDU
Als Moderatorin Miriam Hollstein die Debatten-Runde eröffnet, gibt es erst Applaus, dann wird es ganz still. Gonca Türkeli-Dehnert und Wolfgang Schäuble sind Mitglieder der Grundwerte-Kommission. Diese diskutiert die Grundwerte, die CDU ausmachten, ausmachen und ausmachen sollen.
Bundestagspräsident a.D. Wolfgang Schäuble im Gespräch. Foto: CDU/Steffen Böttcher
Wolfgang Schäuble hat nie an der CDU als seiner politischen Heimat gezweifelt. „Das ist wie in der Familie. Man ärgert sich. Aber, dass man dazu gehört, daran hat man keine Zweifel.“ Von Europäischer Einigung bis Westbindung war es immer die CDU, die seine Sicht der Dinge teilte. Eine „Äquidistanz zu Amerika und Russland“ hätte er sich nie vorstellen können. „Freiheit und Demokratie sind die Grundlagen gegen Allmachtsphantasien und für Sicherheit.“ Für ihn gilt bis heute: „Wenn es schwierig wird, braucht es die CDU.“
Das C in CDU
Für Gonca Türkeli-Dehnert war schon vor ihrer Einbürgerung klar: „Werde ich Deutsche, dann will ich auch in der Politik aktiv werden.“ Die CDU wählte sie bewusst: Sie ist von einem christlichen Menschenbild geprägt, sagt sie. Dies gelte nicht nur für Christen - „aber es ist erklärungsbedürftig“. Seit 26 Jahren ist sie in der CDU. Sie sagt auch heute noch, die Union soll auf das C nicht verzichten.
Gonca Türkeli-Dehnert: von einem christlichen Menschenbild geprägt. Foto: CDU/Steffen Böttcher
„Für mich gehört das C immer zur CDU. Aber es gehört zusammen mit dem U“, sagte Mario Czaja. Dabei muss es integrativ wirken, nicht ausgrenzend. Es geht immer darum: Mit welchen Werten können und wollen wir gemeinsam Politik gestalten? Das, so Czaja, ist auch Grundlage für den jetzt begonnenen Prozess zu einem neuen Grundsatzprogramm der CDU.
Frei und sicher leben
Susanne Zels und Marc Wohlrabe kommen aus dem Publikum zur Runde dazu. Zels wurde nach der Europawahl 2014 aktiv, um dem EU-Skeptizismus zu begegnen. Wohlrabe hat immer „Freiheit und Sicherheit“ als Leitlinien verfolgt. „Ich komme aus West-Berlin“, dort waren Unfreiheit und Unterdrückung immer sichtbar, sagt er. Was sie ändern würden, wären sie Parteivorsitzende, werden sie gefragt. „Stärker in der Zivilgesellschaft sein, im vorpolitischen Raum eine größere Rolle spielen, wieder mehr zuhören“, sieht Zels als notwendig. Wohlrabe möchte einen besseren Austausch „auch mit anderen Positionen“.
Wichtig füe Mitglied Susanne Zels: Die CDU muss im vorpolitischen Raum wieder sichtbarer werden. Foto: CDU/Steffen Böttcher
Auch die online geladenen Zuschauer werden live eingebunden. Die Diskussionsrunde endet mit einer Abstimmung: „Kann die CDU heute noch Menschen von sich begeistern?“ Moderatorin Hollstein stellt fest: „Lieber Herr Czaja, das Ergebnis fällt sehr deutlich aus.“ 74 Prozent sagen Ja, nur 26 Prozent sagen Nein. Wie er als Generalsekretär das bewertet? Fragt die Moderatorin Für Czaja ist das Ergebnis eine kleine Überraschung. Er sieht aber angesichts der aktuellen Debatte, dass die CDU als Stabilitätsanker wieder überzeugen kann. „An den Themen und auch an den Köpfen hatte es zuletzt gehapert.“
Die Marke CDU
Christian Köhler ist Marken-Experte. Lange Jahre war er nach 2010 Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes. Er weiß, was eine Marke ausmachen muss, wie man sich selbst definiert und zu anderen abgrenzt. Mit Beispielen und Beteiligung fesselt er die Gäste im Saal und am Monitor. Er sagt: „Wir müssen für die Gesellschaftsform werben, in der wir leben.“ Mit der Deutschen Einheit hat die CDU aufgehört, für die Soziale Marktwirtschaft im Wettbewerb zu werben. Am Ende hätten wir die Qualität unseres Systems nicht mehr wahrgenommen, so Köhler. Hier muss die CDU ansetzen.
Marken-Experte Christian Köhler weiß, was eine Marke ausmachen muss. Foto: CDU/Steffen Böttcher
Nach dem Vortrag „Partei als Marke“ stellt Czaja die entscheidende Frage: „Was müssen wir als CDU tun, um wieder attraktiver zu werden? Welche Aufgaben sollten wir unbedingt angehen?“ Alle können ihre Stichworte abgeben. Das Ergebnis erscheint in Form einer Wortwolke. Für Mario Czaja ist das Ergebnis zunächst nicht überraschend: Sicherheit steht dort ganz groß. Aber auch Eigenverantwortung wird stark genannt. Und aus dem Publikum kommt auch der Hinweis auf mehr Mitgliederbeteiligung.
„Das war spitze!“
Das Ergebnis des Abends überzeugt Czaja. Er nimmt die Aufgabe daraus an: „Wir haben gemerkt, es liegt noch einiges an Arbeit vor uns, um der Marke CDU wieder zu Glanz zu verhelfen. Aber lassen Sie uns das gemeinsam anpacken. Mit einem starken Kurs: Einem klaren und unterscheidbaren Programm. Und mit einer starken Basis. Mit unseren vielen engagierten Mitgliedern.“
Mario Czaja bedankt sich für den gelungenen Abend. Foto: CDU/Steffen Böttcher
„Das war spitze“ hätte Hans Rosenthal wohl gesagt. Mit einer Mischung aus Information, Debatte und Beteiligung ist die diese Veranstaltung mit der CDU „Der Rede Wert“. Gäste und Publikum waren begeistert vom neuen Format. Generalsekretär Czaja dankt „Ihnen allen für diesen gelungenen Abend.“
„Mein Weg in die CDU“
Auf die Gäste im Haus wartet nach der Veranstaltung noch eine besondere Aufgabe: In einer Videobox können sie ihre ganz persönliche CDU-Geschichte live erzählen. Warum bin ich dabei? Was macht CDU für mich aus? Was wünsche ich mir? Das läuft auf Knopfdruck, fast wie in einer Fotobox. Jetzt warten wir auf spannende Geschichten aus der CDU.