Am 9. November 1989 fiel die Mauer. Die Ursache: jahrzehntelange Unterdrückung der Menschen und sozialistische Misswirtschaft durch das SED-Regime, Gewalt und Folter durch den Staat, Versorgungsengpässe und am Ende eine Staatspleite. Der Anlass: eine Pressekonferenz. Auslöser: der Mut der Frauen und Männer im Osten Deutschlands. Das Ergebnis: die Freiheit.

Wer heute die DDR von 1989 vor Augen hat, sieht den deutlichen Unterschied: Die damals üblichen Braunkohleheizungen waren schnell verschwunden. Verfallende Häuser und Wohnungen wurden instandgesetzt. Anstelle maroder Straßen und Zweitaktknattern gibt es moderne Mobilität. Anstelle chemisch verseuchter Seen sind Luft und Gewässer heute weitgehend sauber. Erst Freiheit und Verantwortung machten den positiven Wandel möglich. Insgesamt betrachtet wurde vieles besser.

Doch es gibt auch die Kehrseite: Da viele Betriebe aus der vormals sozialistischen Wirtschaft im internationalen Wettbewerb nicht bestehen konnten, gingen viele Arbeitsplätze verloren. Nicht alle fanden einen neuen Job. Viele gingen in den Westen, um neu anzufangen. Die starke Abwanderung vor allem junger Menschen hat die Länder zwischen Elbe und Oder noch einmal verändert und zeigt auf, was damals nicht gut lief.

Heute sind die Neuen Länder gar nicht mehr neu. Das Leben im geeinten Deutschland hat sich eingependelt. Dennoch gibt es unterschiedliche Erwartungen, Hoffnungen, Sorgen und Ängste. Der Aufbau von Wohlstand erfolgt anders als in Westdeutschland erst seit gut 15 bis 20 Jahren. Die Früchte des Wirtschaftswunders konnten hier nicht geerntet werden. Viele Kredite für Anschaffungen oder Modernisierungskosten laufen noch. Neue Anforderungen bedeuten zusätzliche Kosten bei ohnehin schmalem Geldbeutel.

Wirtschaftskrisen werden als bedrohlicher wahrgenommen. Zuwanderung wird aus eigener Erfahrung verständlicherweise eher als Konkurrenz empfunden.

Die mutigen Menschen des 9. Novembers haben Deutschland einen Traum erfüllt. Es ist die Aufgabe von Politik, diesen Menschen den richtigen Rahmen so zu setzen, dass auch ihre Träume erfüllbar sind. Die CDU ist bereit, diesen Rahmen zu schaffen, damit alle im wiedervereinigten Deutschland wieder stolz auf ihr Land sein können.