Grüne oder schwarze Tafeln, veraltete PCs im Computerraum, langsames Internet, keine ausgereiften Konzepte für digitalen Unterricht – bisher sind viele Schulen weit davon entfernt, digital in der ersten Liga mitzuspielen. Gerade Corona hat das nochmal deutlich gezeigt. Das soll sich nun mit dem Digitalpakt Schule ändern: Der Bund stellt 5 Milliarden Euro zur Verfügung – das sind für pro Schüler ca. 500 Euro, die den Ländern zur Verfügung stehen.

Auch beim Breitbandausbau sollen Schulen Priorität haben. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek betonte nach dem Schulgipfel im September: „Bund und Länder rücken enger zusammen, um die Digitalisierung in der Bildung gemeinsam voranzutreiben.“ Nun sollen alle Kräfte gebündelt werden, damit Schulen schnell ans Netz kommen und gut ausgestatten sind.

Dienstlaptops für Lehrerinnen und Lehrer und Geld für IT-Administratoren

Für Lehrerinnen und Lehrer ändert sich schon bald etwas: Der Bund stellt rund 500 Millionen Euro für Dienstlaptops nun schneller bereit als ursprünglich geplant. Bisher haben viele Lehrerinnen und Lehrer ihre privaten Laptops für den Unterricht genutzt. Damit laufen sie aber Gefahr, gegen Datenschutzbestimmungen zu verstoßen, wenn sie darauf sensible Schülerdaten wie Noten, Zeugnisse und andere Bewertungen speichern. Zudem beteiligt sich der Bund mit 500 Millionen Euro an den Kosten zur Ausbildung und Finanzierung von IT-Administratoren, die sich um die Technik an den Schulen kümmern sollen. Außerdem geplant: der Aufbau einer bundesweiten Bildungsplattform und sogenannter digitaler Kompetenzzentren, in denen Lehrer für die Arbeit mit digitalen Unterrichtsmitteln fort- und weitergebildet werden sollen – in enger Verzahnung mit Wissenschaftlern und Praktikern.

Daten-Flatrate für Schülerinnen und Schüler

Fortschritte gibt es beim Thema Daten-Flatrate für Schülerinnen und Schüler: Bundesbildungsministerin Karliczek: „Es wird eine Flatrate für alle Schüler mit einen Datentarif für zehn Euro pro Monat geben.“ Darüber gebe bereits Verhandlungen mit einigen Anbietern. Für bedürftige Schüler soll der Tarif kostenlos sein, finanziert aus dem sogenannten Bildungs- und Teilhabepaket für Familien mit geringem Einkommen.

Chancen nutzen

Für die CDU ist klar: Jedes Kind soll die Chancen der Digitalisierung zu nutzen können. In der Digitalcharta ist digitale Bildung daher ein wichtiges Thema. Denn: Kinder und Jugendliche sollen Lust auf Berufe in der IT und deren Anwendung in vielen Lebensbereichen bekommen – von vernetzter Mobilität bis zum Smart Home. Deshalb muss Coding zur schulischen Grundausbildung werden. Und darum wollen wir außerdem die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Digitale Schulen gegründet werden. In diesen Schulen, die nach dem Vorbild von Musikschulen funktionieren, schaffen die dort beschäftigten Informatiker Einblick und Appetit in allgemeinbildenden Schulen, und bieten darüber hinaus Kurse für Freiwillige an. Schülerinnen und Schüler müssen aber auch lernen, mit Problemen, Gefahren und Risiken im Netz und auf digitalen Diensten souverän umzugehen. Daher soll ein neues bildungspolitisches Leitbild entwickelt werden, denn Bildung ist ein zentraler Baustein einer digitalen Gesellschaft. Sie soll Menschenbefähigen, sich souverän in einer digitalen Welt zu bewegen und sich vor Gefahren weitestgehend selbst zu schützen. Vor allem soll sie helfen, digitale Möglichkeiten und Daten zum Lösen von Problemen einsetzen zu können. Vernetztes Denken und Arbeiten, Kreativität, soziale Kompetenzen, wie die Übernahme von Verantwortung für sich und andere, sind Kompetenzen, die das Bildungssystem der Zukunft (jungen) Menschen vermitteln muss