Die CDU ist eine vielfältige und moderne Volkspartei. Die vielen Vereinigungen und Sondervereinigungen sind Ausdruck davon. Zu den Sondervereinigungen gehört der Interessensverband der queeren Community: der Bundesverband der Lesben und Schwulen in der Union – kurz LSU. Seit 2023 hat die LSU einen neuen Vorsitzenden: Sönke Siegmann.

Wo kann man am besten den Christopher Street Day feiern? Was braucht es innerhalb und außerhalb der Union, um die queere Community besser zu stellen? Und wie sieht es eigentlich in Europa aus mit den Rechten der queeren Community? Darüber sprechen wir mit dem niedersächsischen Kommunalpolitiker.

Wofür engagiert sich die LSU?

Die LSU wurde vor über 25 Jahren gegründet und erhielt 2022 den Status einer Sonderorganisation innerhalb der CDU. Das bedeutet: Die LSU hat ein Antrags- und Rederecht auf CDU-Parteitagen. Was macht die LSU ganz konkret? Sönke Siegmann erklärt:

„Wir engagieren uns nicht nur auf den Christopher Street Days, sondern auch in die Partei hinein, um eine Selbstverständlichkeit und Normalität in der Gesellschaft herzustellen.“ Sönke Siegmann

Für die queere Community gab es in den letzten Jahren viele Meilensteine in unterschiedlichen Gebieten. 2017 wurde die Zivilehe geöffnet. 2019 wurde mit dem Begriff „divers“ eine dritte Geschlechtsoption eingeführt. 2021 wurden homosexuelle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr rehabilitiert.

Welche Themen bewegt die LSU zurzeit? „Es gibt Themen, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Gerade das Thema Selbstbestimmungsgesetz. Da sind noch so viele Fragen auch rechtlicher Natur völlig ungeklärt.“ Der Osnabrücker Kommunalpolitiker ergänzt: „Darüber hinaus sind LGBTIQ*-Personen bis heute nicht im Grundgesetz geschützt. Alle anderen Gruppen sind im Artikel 3.3 geschützt, nur wir nicht. Da ist noch akut Handlungsbedarf.“

Wie sieht es aus in Europa?

Die Europawahlen stehen in der kommenden Woche an. Gerade für die queere Community haben die Gesetze in anderen EU-Staaten große Auswirkungen. Sönke Siegmann gibt ein Beispiel:

„Wenn ich in Deutschland mit einem anderen Mann verheiratet bin, aber bestimmte Grenzen in Europa überschreite, dann sind wir das nicht mehr. Passiert irgendwas, kommt er ins Krankenhaus oder stirbt, darf ich gar nichts tun, weil ich in den Ländern kein Recht dazu habe. Da ist noch ein langer Weg zu gehen.“ Sönke Siegmann

Damit sich das ändert, ist die LSU mittlerweile auch auf europäischer Ebene aktiv. Der europäische Dachverband „European Centre-Right LGBT+ Alliance“ setzt sich europaweit für die Rechte der queeren Community ein. Gegründet wurde das Netzwerk im Konrad-Adenauer-Haus von Alexander Vogt, dem Vorgänger von Sönke Siegmann.

Mitmachen in der LSU!

Die LSU ist offen für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidenten und Intergeschlechtliche Personen. Ausdrücklich aber auch für Heterosexuelle! Jeder Mann und jede Frau sind eingeladen, sich für die Rechte der queeren Community innerhalb und außerhalb der Union stark zu machen. Sönke Siegmann hat selbst in der Kommunalpolitik angefangen.

„Jetzt stehe ich hier und mache Politik auch für Lesben und Schwule, Trans- und Intergeschlechtliche, also für alle queeren Menschen. Und das macht mir unheimlich viel Spaß. Und jeder andere, der Spaß darauf hat, sich zu engagieren, ist herzlich willkommen.“ Sönke Siegmann

Die LSU macht die Union bunt und die Mitglieder haben Spaß an Politik. Wer mitmachen möchte, kann sich hier informieren: Mach Mit – LSU Deutschlands

Und wie einst Konrad Adenauer sagte: „Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich.“